Spielbericht

FC Hopferstadt - SV Willanzheim

| Fußball - 1. Mannschaft

Ein Bericht von Niklas Hein:

Zu unserem ersten Punktspiel nach der Winterpause durften wir uns zu einem unserer Lieblingsgegner aufmachen. Es ging für uns nach Hopferstadt. Tiefer Platz, starker Gegner, lautstarke Fans. Alles was ein Fußballerherz begehrt. Mit den Rückkehrern Benedikt und Niklas im Team und trotz der Ausfälle von Patrick, Julian, Jonas und Manuel fuhren wir guten Mutes in die Randzone des Ochsenfurter Gaus und wollten gleich zu Beginn der Rückrunde wichtige Punkte im Abstiegskampf einfahren. Laufbereitschaft, Kampfgeist und Wille waren die Schlagworte, die in der Kabine angesprochen wurden. Dass auf dem unebenen Geläuf feinstes Ticki-Tacka und kongeniales Schubidu und Labaloma nicht möglich war, wurde uns schon vor Spielbeginn bewusst. Deshalb wollten wir durch starkes Pressing und guerillaartige Nadelstichangriffe immer wieder Akzente setzen.

In der Anfangsphase waren allerdings die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft. Immer wieder drückten uns die Hopferstädter tief in unsere eigene Hälfte, ohne jedoch – hört, hört – wirklich torgefährlich zu werden. Zwar konnte die Heimelf einige Abschlüsse verbuchen, richtig gefährlich wurden sie für unseren starken Keeper Guiliano nicht. Ganz im Gegenteil: Aufgrund des immerwährenden Druckes der Hopferstädter stand deren Abwehrreihe sehr hoch. Unser mehr oder minder wieselflinkes Offensivduo Benedikt und Carlos konnte deshalb immer wieder die Abwehrreihen durch feine Pässe unseres gesamten Mittelfeldes durchbrechen. Leider übertrug der Schiedsrichter die Abseitsentscheidungen der gegnerischen Abwehrreihe, weshalb wir einige Male vor leerem Tor stehend zurückgepfiffen wurden. Aber Aufstecken war keine Option. Nach zuvor schon schönen Kombinationen, vor allem auf unserer an diesem Tage starken linken Seiten, gelang es Mr. Erasmus himself die Bude zu machen. Nach feinem Zuspiel von Niklas nahm Benedikt den Ball in – sagen wir einmal – „Abseits verdächtiger Position“ auf und schob die Murmel souverän ins gegnerische Tor. 1:0 für uns! Der Underdog führte, die Gastgeber waren unter Zugzwang. Bis zur Halbzeit konnte Hopferstadt indes nur wenig ernst zu nehmende Chancen verbuchen, abgesehen von einigen harten und sehr männlichen Distanzschüssen. Auf unserer Seite hatte Niklas nach schönem Zuspiel von Benedikt die Chance sich zu McHein zu krönen, sein Heber von 35m über den herauseilenden Keeper verfehlten jedoch knapp das Tor und auch Carlos vermochte es nicht den selbigen Ball noch zu ersprinten. Eine erwähnenswerte Situation unsererseits gab es noch: Dieter bekam gelb, mehr dazu später.

Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel wieder munter Fahrt auf, ohne dass eine Wende im Spielbetrieb aufkam. Hopferstadt agierte, wir reagierten. Und wie wir das taten. Obwohl die Gastgeber durch trickreiche Flügelspieler immer wieder hinter unsere Abwehrreihe gelangen konnten, fehlte den Hausherren die letzte Entschlossenheit, die Brotzeit im Abschluss, das Salz in der Suppe. Wir hingegen besannen uns auf die Tugenden des kleinen Mannes und spielten das, was wir an diesem Tage gut konnten: Hoch und weit bringt Sicherheit. Und diese Sicherheit bekräftigten wir durch unser 2:0. Auf der linken Seite konnten Dominik durchbrechen und sich bis in den Sechzehner vorkämpfen. Der anschließende Flanken-Schuss – eine Spezialität aus dem Hause Hirsch – wurde vom gegnerische Abwehrspieler gerade so abgefälscht, dass er gezielt im Tor des Gastgebers landete. Was für ein Meisterwerk. Nun wurde der Druck der Hopferstädter immer größer, was nicht minder verwunderlich war. Wer mag denn schon als aktueller Tabellenzweiter gegen eine „Spiel-und-Spaß“-Truppe aus Willanzheim verlieren. Angriff über Angriff ließen wir über uns ergehen, doch unsere Abwehrreihe hielt stand, ähnlich wie die Burgmauern von Drachenstein. Dass wir nicht nur Spiel und Spaß verstanden, sondern auch ab und zu kräftig zu langen konnten, bewies Hightower Schmitt ca. in der 60ten Spielminute. Rüde fällte er den Gegner an der Strafraumkannte, weshalb der Schiedsrichter Dieter völlig zu Recht die gelbrote Karte zeigte. 30 Minuten in Unterzahl! Das wird hart. Hier nochmal: Danke Dieter!! Mit Mann und Maus verteidigten wir ab jetzt unser Tor. Auch die eingewechselten Spieler Timo, Martin und Roland fügten sich in unser Abwehrbollwerk ohne Murren ein. Unsere Taktik wurde nochmals verfeinert. Bälle nach vorne, Benni weiter unermüdlich wuseln lassen, hoffen das irgendwas geht, Gegenangriff überstehen… dasselbe wieder von vorne. Die Hopferstädter kamen nun unserem Tor immer näher, fanden jedoch nie den richtigen Lösungsweg. Ein wiederum extrem harter und männlicher Distanzschuss klatschte gegen unser Quergebälg, was unseren Torhüter Guiliano aber nicht weiter erschrak. Rausgeguckt würde ich sagen! So war es doch wieder an unserem nimmermüden, kleinen und gut gebauten Stoßstürmer Benedikt für den nächsten Höhepunkt der Partie zu sorgen. Das 3:0 durch McStrohmer war quasi eine Kopie unseres ersten Tores. Kombination auf rechts über Marco, Pass auf Niklas, dieser mit gutem Auge für Benedikt, der den Torwart der Hopferstädter aus gut und gerne 25m überlupfte. 3:0! Klappe zu, Affe tot. Zwar schafften die Gastgeber zwei Minuten vor Schluss noch den Anschlusstreffer zum 3:1, aber auch die Heimelf wusste, dass der Käse gerollt und der Drops gelutscht ist.

Dank einer starken kämpferischen und in Ansätzen auch spielerischen Leistung nahmen wir völlig verdient 3 Punkte aus fremden Gefilden mit nach Hause. Obwohl „der Torjäger“ diesen Titel nicht mehr vergibt, kann ich guten Gewissens Benedikt McStrohmer zum Spieler des Spiels krönen. Zwei Buden und eine Laufleistung, wie sie sonst nur der Rote aus Gaukönigshofen an den Tag legen konnte, sprechen für sich. Jetzt heißt es für uns, den guten Start mit in die nächsten Wochen zu nehmen und die starke kämpferische Leistung aufs spielerische zu übertragen.